Gesunder Ozean

Fragiles Ökosystem: Der Ozean
Fragiles Ökosystem: Der Ozean

Es ist eine einfache Rechnung: Da wo das Meer und seine einfachsten Lebewesen gesund sind, da herrscht auch hohe Artenvielfalt. Einzeller, Polypen und andere primitive Organismen bilden ein filigranes Ökosystem, das Fischen aller Couleur, Form und Größe eine ideale Behausung liefert.

Es ist eine gegenseitige – fast schon symbiotische – Beziehung. Die Dienstleistungen werden in beiderlei Richtung ausgetauscht: Wo Korallenstöcke Fischen – insbesondere juvenilen Fischen – als Unterschlupf dienen, bieten die beherbergten Fische im Gegenzug ihre Putzerdienste als Entlohnung an: Sie befreien die Korallen von lästigem Allgenwuchs und sichern so den Bestand der Koralle.

Korallenfressende Arten schädigen die Korallen in der Regel nicht

Größere Fischarten, die sich auf den Verzehr von Korallen spezialisiert haben, sollen trotz aller Widersprüche dem gesunden Bestand der Korallen verhelfen. Es wird vermutet, dass diese „Korallenräuber“ sich an bereits geschädigten Teilen eines Korallenstocks gütlich tun, was dem verbliebenen Teil der Koralle helfen soll, sich besser zu regenerieren. Bei großen Korallenfressern wie beispielsweise dem Buckelkopfpapageifisch spricht man hingegen bereits von Schädlingen.

Wo viele Fische hausen, da bleiben natürlich die evolutionären Feinde nicht aus: Räuber suchen in den Korallenbereichen nach geeigneter Beute und siedeln sich dauerhaft an: Raubfische, die vorher pelagisch gelebt haben, werden aufgrund des guten Nahrungsangebotes im Riff zu endemischen Fischarten.

Sofern die Korallenlandschaft natürlich durch Umweltphänomene wie Korallenbleiche, Wassererwärmung und ähnliche Umweltproblematiken nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, funktioniert dieses gegenseitige Prinzip recht gut.

Für bereits geschädigte Korallen können Fressfeinde dann durchaus das Todesurteil bedeuten. Schlimmer noch sind eingeschleppte Plagen wie beispielsweise die Dornenkrone sein, die sich in Ballasttanks von Schiffen über die Weltmeere verteilen und sich aufgrund der günstiger Witterungsverhältnisse extrem vermehren. Mitunter fehlen im neu besiedelten Gebiet die bekannten Fressfeinde wie die Tritornschnecke, sodass sich der Korallenschädling ungehindert vermehren kann. Der Todesstoß oft für ganze Korallengärten.

Aber nicht die Korallengärten der Meere sind bedroht: Der globale Klimawandel wie auch die direkte Verschmutzung der Ozeane sowie deren Überfischung stellen massive Bedrohungen für die fragilen Ökosysteme dar. Viele Arten sind bereits vom Aussterben bedroht – zahlreiche dürften bereits vor ihrer Entdeckung ausgestorben sein – man denke da nur an die Mysterien der Tiefsee.

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