Die letzten Tauchparadiese
|Es gibt sie noch – die letzten Tauchparadiese auf Erden. Jenseits von Massentourismus und riesigen Tauchboot-Armadas, die tauchwütige Touristen auf die Riffdächer überlaufener Tauchplätze „schießen“, findet man als ambitionierter Taucher noch heute echte geheimplätze, an denen das Tauchen in unberührter Natur noch möglich ist.
Weite Anreise
Die breite Masse der Tauchtouristen scheuen oftmals die endlose Anreise, wie sie zu den paradiesischen Inseln in Übersee zu stemmen ist. Wer die letzten Tauchparadiese des Planeten erreichen möchte, der muss hin und wieder mehrere Kontinente hinter sich lassen, um nach strapaziösen Flügen, Zwischenstopps und zusätzlichen Transfers zum Ziel zu gelangen.
Das große Inselarchipel Indonesiens von Borneo, Java bis hin zu West Papua erstreckt sich über ein weites ozeanisches Gebiet, in dem sich unzählige intakte Tauchplätze, die sich ohne Weiteres mit den Besten des Planeten messen können. Und zu allem Guten sind diese noch nicht überlaufen, trotz günstigem Preis-Leistungs-Verhältnis, das man in Indonesien vorfindet. Der gesamte Indopazifik ist berühmt für seine schillernden Farben und einmaligen Besonderheiten in Sachen Meeresfauna. Indonesien rangiert in Sachen Top-Spots ganz weit vorne.
Pragmatismus im Umgang mit Tauchgästen
Vor Ort findet man ein durchweg entspanntes Verhältnis der Indonesier zu den „vordringenden“ Touristen vor – mit teils begrüßenswertem Desinteresse an den vermeintlich finanzkräftigen „Langnasen“, teils freundlicher Neugier begegnen einem die Bewohner des Indopazifischen Archipels.
Dass die Touristen hier sind, um sich vorwiegend mit den Tauchparadiesen ihrer Heimat zu „beschäftigen“ scheint da eher nebensächlich. Mit asiatischem Pragmatismus begegnet man den „touristischen Invasoren“ und bedient da die Nachfrage, wo sie entsteht: Im angemessenen Umfang entstehen kleine Resorts in unmittelbarer Nähe schöner Tauchgebiete. Das Motto scheint hier eher „klein aber fein“ zu lauten. Man könnte fast schon vom sanften Tourismus sprechen.
Fast schon „sanfter Tourismus“
Im Nordwesten Sulawesis haben wir entsprechende Tauchparadiese entdecken können: Die Region rund um Palu ist relativ unbekannt, und Dongala, ein kleines Dorf, in dessen unmittelbarer Nähe eines der schönsten Tauchresorts befindet, hält viele beeindruckende und wenig bekannte Tauchgebiete vor.
Aber auch in Gebieten, die der Küste Kalimantans (dem indonesischen Teil Borneos) östlich vorgelagert sind, finden sich fantastische Tauchgebiete: Rundum Maratua Island, Kakaban, Nabucco Island, liegen zahlreiche Naturparadiese unter Wasser, die darauf warten, von kleinen Tauchergruppen erkundet zu werden. Zwar genießen die Tauchparadiese hier weltweit einen legendären Ruf, sind aber durch die beschwerliche Anreise immer noch relativ unberührt.
Neben paradiesischen Korallengärten und üppig bewachsenden Steilwänden, erwarten die Besucher tropische Fische jeglicher Form und Couleur, Meeresschnecken zuhauf und bisweilen noch immer Fischschwärme riesigen Ausmaßes.
Selten anzutreffen: Fuchshaie
Mit viel Glück kommen Haisichtungen vor – öfters gibt sich schon mal ein Weißspitzenriffhai die Ehre, an bestimmten Spots trifft man auf imposanten Ammenhaie. Seltener aber dennoch nicht unwahrscheinlich sind Sichtungen von Fuchshaien.