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Abwärtsströmung – was tun?

Fatales Ereignis unter Wasser: Abwärtsströmung
Was zunächst wie ein gewöhnlicher Tauchgang aussieht, wird schnell zum Alptraum.

Es ist ein ganz gewöhnlicher Tauchgang, der wie immer mit einem ausführlichen Briefing beginnt. Dann kommt alles anders.

Zunächst checkt der erfahrene Guide die Strömungsverhältnisse minutiös und gewissenhaft. Nachdem diese für unbedenklich erklärt wurden, beginnen die Teilnehmer des Tauchgangs mit dem Abstieg, nachdem alle ihr Ok gegeben haben und die Gruppe sinkt recht schnell auf 18 Meter ab.

Der Tauchgang folgt dem Briefing und alles verläuft wie geplant entlang einer Steilwand, als die Gruppe nach etwa einer halben Stunde bemerkt, dass sie von einer Abwärtsströmung nach unten gezogen werden.

Schnell gibt der Guide unter Wasser die Anweisung, dass die Tarierwesten mit Luft befüllt werden sollen. Doch die Abwärtsströmung nimmt zusehends zu, sodass das Auftriebsvolumen der Jackets  nicht ausreicht, den gefährlichen Abtrieb aufzuhalten. Zwar reduziert sich offensichtlich die Absinkgeschwindigkeit, doch der Blick auf den Tiefenmesser zeigt es deutlich: Es geht weiter abwärts. Die tückische Strömung drückt die Taucher gnadenlos nach unten.

Abtrieb trotz aufgeblasener Tarierwesten!

Die Taucher bemühen sich, mit Flossenschlägen gegen das Absinken anzugehen, doch trotz aller eingeleiteten Gegenmaßnahmen – es hilft nichts.

Das alles geschieht in wenigen Sekunden und auf den ersten Gesichtern einiger Teilnehmer zeichnen sich Emotionen von Verzweiflung bis hin zur Angst ab. Glücklicherweise reagiert der routinierte Tauchguide besonnen und goldrichtig: Er weist die Truppe an, ihm ins Freiwasser zu folgen – weg von der Steilwand.

Unter Aufbringung aller Kraftreserven, entfernen sie sich von der Steilwand und mehr und mehr verringert sich die Kraft der nach unten ziehenden Strömung, bis diese völlig nachlässt und die Truppe wieder beginnt, aufzusteigen. Ein weiteres Mal zeigt sich die jahrelange Erfahrung des Tauchguides: Schnell bedeutet er seiner Gruppe, wieder die überschüssige Luft aus den Tarierwesten entweichen zu lassen. Die Gefahr nun wie eine Boje an die Wasseroberfläche zu schießen, muss schnell gebannt werden. Zwar haben die meisten Taucher in der Gruppe, die nötige Erfahrung und haben bereits eigenständig die überschüssige Luft über das Ablassventil der Tarierweste ausgelassen.

Aber einige hat das Erlebte derart verschreckt, dass ein rationales Handeln für einen kurzen Moment nicht mehr möglich war. Ein großes Glück, dass der erfahrene Guide einen kühlen Kopf bewahrt hat und absolut professionell und angemessen reagiert hat.

Und so endet dieses vermeintlich gefährliche Taucherlebnis sicher und unbeschadet für alle Teilnehmer mit den obligatorischen Safety-Stop auf 3 Metern.

Glück für die Gruppe, denn nicht immer läuft ein derartiges Erlebnis so gut routiniert und koordiniert ab, wie in diesem Beispiel. Gerade bei vorherrschenden Strömungsverhältnissen wird die Tauchgruppe oftmals auseinandergerissen und erschwert ein koordiniertes Vorgehen. Um so wichtiger ist es dann, die richtigen Maßnahmen zu kennen und diese einzuleiten.

Wichtige Tipps zum Erkennen und Handeln

  • Abwärtsströmungen treten insbesondere an Steilwänden auf. Hier gilt es, sich sicher zu orientieren und den Tiefenmesser immer wieder in Augenschein zu nehmen. Dank der Wand als Orientierungshilfe ist ein Absinken deutlich erkennbar.
  • Fischbewegungen und Atemblasen beachten: Ein gutes Indiz für mögliche Strömungen sind einerseits die Luftblasen, die sich bei starken Abwärtsströmungen verwirbeln und gegebenenfalls an Ort und Stelle verharren. Ebenso kann man an der Ausrichtung der Rifffische die Strömungsrichtung ausmachen. Diese stellen sich in aller Regel gegen die Strömung.
  • Ruhig bleiben. Panik löst unkontrolliertes Handeln aus. Erst Nachdenken, dann handeln!
  • Strömungskanal verlassen: Meist hilft es, sich von der Riffwand weg aus dem Strömungskanal zu bewegen.
  • Falls alles nichts hilft: Wenn möglich einen kontrollierten Notaufstieg einleiten, andernfalls Gewichte abwerfen, um so noch mehr Auftrieb zu erhalten. Besser einen kontrollierten Notaufstieg wagen, als das Leben auf’s Spiel zu setzen.

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