Brügge sehen und Sterben
|Folgt man dem Zitat des bekannten Kinofilms mit Collin Farrell in der Hauptrolle, so kann man sein Leben getrost nach Besichtigung des westflandrischen Hauptstädtchens beschließen.
Nun, wenn auch die Stadt zum Sterben schön ist, so möchten wir doch unser Leben wie gewohnt weiterführen – es gibt sicher noch genug schöne andere Fleckchen auf dieser Erde, die einen Besuch wert sind.
Dennoch, der Titel lässt erahnen, dass das kleine historische Brügge einiges zu bieten hat.
Aber das mittelalterliche Städtchen mit seinen rund 120.000 Einwohnern erfreut die Herzen der Gäste und lädt zu ausgedehnten Spaziergängen in der schönen Altstadt ein.
Wer mag, kann sich die Stadt auch über die Grachten erschließen, auf denen zahlreiche Touren angeboten werden. Je nach Andrang kann es auf den schmalen Wasserkanälen auch schon mal etwas enger werden, wenn sich Boot und Boot durch die Grachten schieben. Sofern es für Brügge eine Nebensaison, sollte man sich als Besucher durchaus überlegen, ob er diese als beste Reisezeit für sich definieren möchte.
Die Liste des Sehenswürdigkeiten ist endlos: Belfried, Rathaus sowie der Rozenhoedkaai sind nur einige wenige der zahlreichen Pflichttermine, die der Besucher der Stadt wahrnehmen sollte.
Am besten nimmt man sich ein paar Tage Zeit, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Dann lassen sich die schönsten Sehenswürdigkeiten gemütlich und in aller Ruhe erschließen.
Auch ist der alte Kern der Stadt nicht besonders weitläufig, sodass sich die Erkundung auch für Lauffaule problemlos machen lässt.
Alter Stadtkern: Klein, aber fein!
Die Anreise mit dem Auto ist unter Umständen ein wenig problematisch, da die engen Gassen in der Altstadt nur wenige Parkplätze beherbergen. Unproblematische ist die Anreise nach Brügge per Bahn.
Wissenswert ist mitunter die Tatsache, dass der gute Erhaltungszustand Brügges auf eine Zeit der Armut zurückzuführen ist. Als die wirtschaftliche Vormachtstellung der Hansestadt einst verfiel, fiel Brügge in eine Art Winterschlaf und verarmte zusehends. Das hatte auch zur Folge, dass der Modernisierungswahn aufgrund fehlenden Kapitals in Brügge nicht Fuß fassen konnte.
Was ursprünglich ein echtes Armutszeugnis war, war, wie sich später herausstellen sollte, ein Segen: So fiel der alte Stadtkern nicht der Feder der Städteplaner zum Opfer, sondern blieb fast unverändert erhalten. Spät erkannte man den unglaublichen Schatz, der nicht der modernen Bauwut zum Opfer gefallen war. Und so wurde Brügge erst im Jahr 2.000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben.