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Wracktauchen

Beliebtes Fotomotiv unter Wasser: Wracks

Das Wracktauchen ist seit jeher eine besondere Disziplin des Tauchens. Bei Hobbytauchern erfreut sich das Thema großer Beliebtheit, gilt das Betauchen eines Schiffs- oder Flugzeugwracks bei vielen Tauchern als besonderes Erlebnis.

Zum einen ist es der historische Geist eines vor langer Zeit versunkenen Schiffes, der viele Taucher euphorisch stimmt. Zum anderen ist es die oftmals surreal wirkende Szenerie eines Wracks in seiner „unnatürlichen“ Umgebung, die Taucher in ihren Bann zieht.

Am Wrack hängt der Geist der Vergangenheit.

Hinzu kommt gerade in tropischen Meeren der üppige Korallenbewuchs als auch die große Artenvielfalt, die sich mit der Zeit rund um und im „künstlichen Riff“ selbst angesiedelt hat, die Wracktauchgänge zu einem echten Highlight machen.

Wracks sind beliebte Siedlungsräume für Meerestiere.

Die vielen künstlichen Höhlen, Überhänge, Nischen und Ausbuchtungen, die ein Wrack aufgrund seiner baulichen Beschaffenheit aufweisen, dienen Rifffischen, Muränen und etlichen anderen Lebewesen als Schutz und Behausung.

Berufstaucher

Bei den Berufstauchern sind es zumeist die Archäologen, deren Interesse sich auf das Kartographieren und Bestimmen von historischen Wracks konzentriert. Bei Schiffs- und Flugzeugunglücken sind es Bergungs- und Rettungstaucher, die die Rettungskräfte unter Wasser bei der Suche nach Überlebenden und der Bergung von Leichen oder verlorener Ladung unterstützen.

Das Betauchen von Wracks ist einerseits äußerlich möglich, bei vielen größeren Wracks können aber auch die inneren Bereiche von Schiffen und Flugzeugen betaucht werden, was bei der Tauchgangsplanung gesondert zu berücksichtigen ist.

Das Tauchen in Inneren von Wracks ist eine besondere Herausforderung.

Das Tauchen in Höhlen und „überdachten“ Bereichen lässt beispielsweise keinen schnellen kontrollierten Notaufstieg zu: Ein schnelles Verlassen des Wracks ist oftmals ohne Weiteres nicht möglich. Somit ist eine sorgfältige Tauchgangsplanung unbedingt erforderlich, damit es während des Tauchgangs nicht zu Gefahrensituationen – beispielsweise aufgrund zur Neige gehender Luftreserven – kommt.

Keine schnelle Exit-Strategie: Im Notfall Ruhe bewahren!

Gefahren des Wracktauchens

Zahlreiche Wracks liegen in Tiefen, die jenseits der von Tauchverbänden angeratenen Höchsttiefen für Sporttaucher liegen. Bei allen Tauchgängen jenseits der 18-Meter-Grenze ist besonders darauf zu achten, dass einerseits die Luftvorräte kontinuierlich überwacht werden.

Andererseits empfiehlt es sind, die Grundzeit ständig im Blick zu haben, um Dekompressionstauchgänge möglichst zu vermeiden.

In großen Tiefen stellt auch eines der wesentlichen gesundheitlichen Probleme des Tauchens ein Risiko dar: Ab einer Tiefe von 30 Metern droht die Gefahr einer Stickstoffnarkose, die auch als *Tiefenrausch bezeichnet wird: Dem bekannten Phänomen, bei dem der im Körper angereicherte Stickstoff zu Wahrnehmungsstörungen und im schlimmsten Fall zur eingeschränkten Handlungsfähigkeit des betroffenen Tauchers führen kann.

Ein weiterer Gefahrenaspekt stellt das Tauchen im Inneren eines Wracks dar: Ungewollt kann aus einem beklemmendem Gefühl bei Tauchen im sogenannten Overhead Environment ein klaustrophobischer Angstzustand erwachsen, der bis hin zur Panikattacke führen kann.
Die Tatsache, dass oftmals ein schnelles Verlassen des Wracks unmöglich ist, kann dieses Gefühl noch negativ verstärken.

Vorbereitung & Ausrüstung

Zur richtigen Vorbereitung ist es wichtig, sich über den Tauchplatz gründlich zu informieren. Zu den wichtigen Informationen zählen unter anderem die Lage des Wracks sowie der tiefste Punkt, der betaucht werden soll.

Ebenso entscheidend für die Planung ist die Frage, ob das Wrack auch im Innern betaucht werden soll oder nicht. Je nachdem wie tief in das Wrack eingedrungen wird, kann es durchaus sinnvoll sein, eine Reservetauchflasche mitzuführen.

Taucher beim Verlassen des Wrackinneren.

Wie bei anderen Tauchgängen auch ist der Ablauf des Tauchgangs exakt zu definieren und später entsprechend einzuhalten. Die Details werden im Buddy-Team genau abgestimmt, damit es unter Wasser nicht zu Missverständnissen kommt. Hierbei sollten auch unbedingt die aktuell vorherrschenden Strömungsverhältnisse beachtet werden.

Besonders wichtig ist auch, dass die Taucher die Taucherzeichen für die nonverbale Kommunikation unter Wasser perfekt beherrschen.

Als Ausrüstung für Wracktauchgänge ist das Mitführen einer Tauchlampe dringend anzuraten. Schlechte Lichtverhältnisse sorgen im Wrack nicht nur für geringe Sicht sondern auch für eine mögliche Desorientierung.
Im Idealfall sollten die Taucher noch ein entsprechendes Backup-Light mitnehmen, falls die Tauchlampe ausfallen sollte. Auch ein Tauchmesser kann von Nutzen sein, sollte sich einer der Taucher in Netzen oder Leinen verfangen.

In manchen Fällen empfiehlt sich auf das Tragen eines Helmes und Taucherhandschuhe – so kann verhindert werden, dass man sich an scharfkantigen Ecken und Kanten unnötig verletzt.

Ein paar einfache Regeln
„Don’t touch anything!“

Änlich wie beim normalen Tauchen gilt diese Devise auch beim Wracktauchen. Wracks sind über lange Zeit hinweg der Korrosion ausgesetzt und per se relativ instabil.

Wer an Teilen des Wracks hantiert, riskiert nicht nur, sich selbst zu verletzen, sondern auch andere durch herunterfallende Teile in Gefahr zu bringen – von den entstehenden Sedimentverwirbelungen ganz abgesehen, die nicht nur die Sicht beeinträchtigen sondern auch die Orientierung.

Waffen- und Munitionsreste stellen bei vielen Wracks potentielle Gefahren dar.

Zudem bergen zahlreiche Wracks – insbesondere die von Kriegsschiffen und -flugzeugen – ein weiteres brisantes Risiko: Waffen- und Munitionsteile, die schon lange Zeit auf dem Meeresboden vor sich hinrosten – also besser die Finger weg.

Generell ist Wracktauchen erfahrenen Tauchern vorbehalten.

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